"Die Lüneburger Heide -

Schafe, Käfer und Kanonen"

 
Ein Film von Klaus Weißmann & Rolf Sziringer

Das ungewöhnliche Portrait einer wildromantischen Kulturlandschaft: Von sagenhaften Geschichten und urigen Heidschnucken. Der Held des Films: ein Mistkäfer.

Produktion:               Im Auftrag des NDR im März 2002 - März 2003 (43:30 Min)
Erstsendung:           NDR; 16.04 2003; Mittwoch 20:15 Uhr
Wiederholungen:      Zeise-Kino Hamburg 2004, MDR 2004
Quote Erstsendung: Traumhafte 15,2 %!
Idee, Buch & Regie:  Klaus Weissmann, Rolf Sziringer
Kamera & Ton:         Rolf Sziringer, Klaus Weissmann
Assistenz:                Nils Westerboer, Carolin Stoll
Schnitt:                     Michael Schlatow
Musik:                       Peter Huber
Mischung:                Sven-Michael Bluhm
NDR-Redaktion:        Britta Kiesewetter, Jörn Röver, Wolf Lengwenus
VHS-Kassette:         Mitschnittservice NDR
 
Die Filmgeschichte

Lilafarbene Blütenmeere, eiszeitliche Findlinge, sagenumwobene Hünengräber, knorrige Wacholder und urige Heidschnuckenherden prägen diese Traumlandschaft im Herzen Niedersachsens. Die Heidschnucke als Symboltier begleitet uns ebenso durch den Film wie ein kaum beachtetes, aber von den Schafen begünstigtes und damit umso häufigeres Heidetier - der Mistkäfer. Zudem erfahren wir in sagenhaften Geschichten mehr vom historischen Einfluss des Menschen auf diese wildromantische Kulturlandschaft. Betrachten wir die Lüneburger Heide aus diesen drei unterschiedlichen Blickwinkeln schließlich in einem neuen Licht? ‚Die Lüneburger Heide - Schafe, Käfer & Kanonen’ ist ein spannendes naturfilm-Abenteuer.
 
Zuschauerreaktionen

„...wir waren begeistert. Ein interessanter, informativer und spannender Film...“
Naturfotograf Fritz Schimandl, Würzburg-Reichenbach

„Sehr bemerkenswert.“
Horst Rechtenbach, Bundesforstamt Siebensteinhäuser, Ostenholz

„...hätte noch länger dauern können, ich kann stundenlang die Schafe ankucken..."
Schäfer Jürgen Funck, Bispingen
 
 Making of: Die Lüneburger Heide - Schafe, Käfer & Kanonen

„Unser Film ist mit Sicherheit keine Naturdokumentation im klassischen Sinne und für uns in gewisser Weise ein echtes naturfilm-Experiment. Das Ziel war es dieses Mal, einen spannenden, humorvollen aber auch informativen Blick auf eine der ältesten Kulturlandschaften Europas zu werfen - eine echte Gratwanderung zwischen Information und Unterhaltung" erzählt Klaus Weissmann. „Der Wandel der Landschaft unter dem Einfluss des Menschen von der Jungsteinzeit bis heute war uns ebenso wichtig, wie das Symboltier Heidschnucke und einem von den Schafen begünstigten, aber kaum beachteten Heidetier - dem Mistkäfer", sagt Rolf Sziringer.

Aus diesen drei völlig unterschiedlichen Blickwinkeln entwerfen die beiden Freunde ein interessantes Gesamtbild der Lüneburger Heide. In dokumentarisch umgesetzten Spielszenen erwecken sie die Jungsteinzeit zur Zeit der Hünengräber, das Mittelalter in einer sagenhaften Geschichte und das Leben zur Jahrhundertwende zu neuem Leben. Dabei erfahren wir, wie die Nutzung durch den Menschen die Landschaft bis heute prägte und unterschiedliche Lebensräume entstanden. Nach wie vor formt der Mensch mit alten wie neuen Methoden die wildromantische Kulturlandschaft. Ob auf Truppenübungsplätzen oder im Naturschutzpark, im Kreislauf der Heide spielt das Feuer seit jeher als zerstörerisches Element eine zentrale Rolle.




Um die Heide zu pflegen, wird auch heute noch vor allem auf die traditionelle Schäferei gesetzt. Daher zogen die beiden Filmemacher mit Heideschäfer Jürgen Funck, einem Lämmchen, seiner Mutter und ihrer Heidschnuckenherde durch den großräumigen Naturschutzpark Lüneburger Heide. Wir erfahren, wie es um die Zukunft der alten Haustierrasse Heidschnucke bestellt ist. Auch hier sind den beiden Filmemachern romantische und abenteuerliche Bilder gelungen. Einer der Höhepunkte ist sicherlich eine Stampede der urtümlich anmutenden Heidschnucken auf dem Weg zur Tränke: „Wenn 800 galoppierende Schafe direkt an der Kamera vorbeidonnern, der Boden bebt und der Staub durch die Heide fegt, fühlt man sich in der weitläufigen Heide fast wie in Afrika", erzählt Sziringer begeistert.

Aber auch seltene Tiere und Raritäten kommen im Film nicht zu kurz. Wer kann heute die in Niedersachsen fast ausgestorbenen, fauchenden und kämpfenden Birkhähne bei der Balz beobachten, hat den Großen Brachvogel oder die Kreuzotter schon gesehen? Wer kennt das Geheimnis der fast ausgestorbenen Flussperlmuschel, den zurückkehrenden Fischotter, das tiefe Röhren brunftender Rothirsche oder weiß etwas von einem grauen Würger mit schwarzer Maske, der sich vornehmlich von Eidechsen und Mistkäfern ernährt?

Der Mistkäfer ist es dann auch, der uns Zuschauer in den faszinierenden wie abenteuerlichen Mikrokosmos der Heide hineinzieht. Raubwürger, Ameisenlöwen oder Kreuzkröte trachten dem ‚Glücksritter’ auf sechs Beinen nach dem Leben. „Das Ziel eines solchen Käfers ist es eben nicht, Gefahren zu erkennen, sondern er macht sich stets unbeirrt auf den Weg, seinen naturgemäßen Auftrag zu erfüllen: Schafskötel suchen und finden, um sie anschließend sisyphusgleich und in beschaulichem Arbeitsleben im Boden für seinen Nachwuchs zu verstauen", resümiert Klaus Weissmann.

Die drei unterschiedlichen Blickwinkel von Mensch, Heidschnucke und Mistkäfer sind es dann auch, die in der Traumlandschaft ein sagenhaftes naturfilm-Abenteuer entstehen lassen. Der Film ‚Die Lüneburger Heide - Schafe, Käfer & Kanonen’, wurde am Mittwoch, den 16.04.2003 um 20:15 Uhr in der Sendereihe NDR-Tierwelten, zum ersten Mal gesendet und erzielte eine Traumquote von 15,2 % - Liebe Zuschauer und Mitwirkende - herzlichen Dank!

Dank

Besonderer Dank gebührt unseren Mitarbeitern, Förderern und Organisationen, ohne die dieser ungewöhnliche Heidefilm so nicht möglich gewesen wäre.

Ehrenamtliche Mitarbeit und freundliche Unterstützung durch:

a) Organisationen & Behörden:Naturschutzpark Lüneburger Heide e.V. | AZH - Archäologisches Zentrum Hitzacker | Bundesforstamt „Siebensteinhäuser" | Kommandantur des NATO-Truppenübungsplatz Bergen | Regierungsbezirk Lüneburg | Deutsches Salzmuseum Lüneburg | Historischer Moorhof Augustendorf | Museum Mensch & Natur, Oldenburg | Wisentgehege Springe | Landschaftspflegehof Niederhaverbeck

b) Einzelpersonen:OTL Nilles, HFW Manz, Andreas Bühler, Herr Rechtenbach (Ostenholz), Mathias Zimmermann (Bispingen), Mathias Pandelmann, Ulrike Braun, Jörg Sattler und Kai Mertens (Hitzacker), Jürgen Funck (Wilsede), Adolf Haake (Volkwardingen), Cord Hedder (Volkwardingen), Hans-Peter Knoob (Hermannsburg), Carolin Stoll (Wittislingen), Dr. Reinhold Altmüller (Hildesheim), Rainer Dettmer (Hildesheim), Dr. Johannes Prüter

c) Technische Unterstützung: Dipl.-Ing. Peter Schatz, München